Jahresbericht 2006

Neben den üblichen Regularien, wie Vorstandsentlastung, Annahme des Jahres- und des Kassenberichts usw. wählten wir in der letzten Jahreshauptversammlung am 10. Januar 2006 den amtierenden Vorstand für die satzungsgemäße Amtszeit von 3 Jahren ohne Gegenstimme wieder, führten eine ausführliche Diskussion über mögliche Ziele der Chorfahrt im Jahr 2007 und gaben den eigentlichen Startschuss für den Einstieg in das Jubiläumsjahr 2006, vor allem aber begrüßten wir den neuen Sänger Dietmar Lange.

Persönliche Ereignisse im Kreis der Sänger

Gleich zu Beginn des neuen Jahres war uns allen überhaupt nicht nach Jubiläumsfeiern zu Mute, denn Wilfried Kirschbaum, unser Sänger aus dem 1. Bass, starb am 23. Januar nach kurzer schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 61. Lebensjahres und im 24. Jahr seiner Vereinszugehörigkeit. Der Chor gab ihm letztes Geleit bei der Trauerfeier mit Beerdigung am 31. Januar und beim Sechswochenamt am 6. März. Aber, wie im richtigen Leben, liegen Freud und Leid auch bei uns nah beieinander und so konnten wir unserem Jüngsten, Chorleiter Pavel Brochin, am 14. Februar während der Probe ein Ständchen zu seinem 40 Geburtstag, den er am 12. 2. beging, bringen. Ebenfalls am 12.2. hatte Hans-Theo Hombeuel Geburtstag. Er wurde runde 70 Jahre alt und lud uns nach der Probe am 21.2. zu einem Imbiss ein. Auch 2 Ehejubiläen feierte der Chor in diesem Jahr mit. Willi Weber war am 27. Mai mit seiner Walburga 50 Jahre verheiratet. Er hat uns zur abendlichen Feier, bei der wir mit einigen Liedern zur Unterhaltung beitrugen, eingeladen. Die Überraschung war für das Jubelpaar aber schon am Vormittag perfekt, als bei der Goldhochzeitsmesse „Die Himmel rühmen“ und einige weitere passende Lieder vom Männerchor vorgetragen erklangen. Die beiden Jubilare waren gerührt und unser Pastor so begeistert, dass er sich „Die Himmel rühmen“ auch für die Eröffnung unseres Jubiläumsgottesdienstes wünschte. Am 28. Oktober schließlich feierte Ewald Kurenbach, dass er seit 25 Jahren mit seiner Ilse verheiratet ist und hat uns dazu eingeladen. Natürlich waren wir auch bei ihm mit einigen von ihm selbst ausgesuchten Liedern dabei.

 

Beteiligung an Ortsterminen und Kontakte außerhalb

Die Ortsvereine konnten sich schon immer darauf verlassen, dass sich auch der Männerchor an Gemeinschaftsprojekten beteiligt. Zu erwähnen sind hier z.B. die Aktion „sauberer Oberhau“ am 1. April, unter Federführung des Bürgervereins. Wir hatten es übernommen, die Straßenränder von Willmeroth bzw. Sportplatz bis zum Waldfestgelände von Müll zu befreien; die Fronleichnamsprozession am 7. Mai, an der wir wieder mit unserer Fahnenabordnung, bestehend aus Dieter Dobrzinsky, Wolfgang Kwoczalla und Jochen Rohner, beteiligt waren; das vom Bürgerverein durchgeführte Seniorenfest am 21. Mai, zu dem wir mit Liedern beitrugen. Obwohl unsere beiden Dirigenten verhindert waren, leisteten wir uns gleich 2 Chorleiter: Hans-Theo Hombeuel gab am Klavier die Töne an und Wolfgang Kwoczalla dirigierte; das Straßenfest in Berghausen halfen wir wieder zu eröffnen (16.Juni) die traditionelle Pfarrprozession anlässlich Mariä Himmelfahrt nach Quirrenbach am 13. August wurde wieder an der Quirrenbacher Kapelle mit einem Ständchen des Männerchores abgeschlossen; als Fahnenträger fungierten Dieter Dobrzinsky, Karl Josef Pinnen und Ewald Kurenbach; der Weihnachtsmarkt der Gewerbegemeinschaft am 1. Advent, an dem wir in diesem Jahr nicht nur zur Eröffnung sangen. Dazu folgen aber an anderer Stelle weitere Ausführungen; und nicht zuletzt die Christmette, die wir traditionell mit einer musikalischen Einstimmung in den Festabend einleiteten. Während des Gottesdienstes selbst sangen wir in diesem Jahr noch einmal die dreistimmige Messe von Martin Vogt (Op. 72), die wir den Oberhauern bereits bei unserem Jubiläumsgottesdienst erstmals vorstellten.

Natürlich nehmen die Mitglieder des Männerchores auch an den Festen der anderen Vereine des Oberhaus teil. Alle Vereine freuen sich, wenn sie von den Mitgliedern der Dorfvereine die dringend benötigte Unterstützung auch dadurch erfahren, dass ihre Mitglieder sich bei ihren Festen sehen- und den einen oder anderen Euro dalassen. Ob dieses das Feuerwehrfest ist, das Heidefest des Sportvereins, die Karnevalsveranstaltungen oder das Erntedankfest des Bürgervereins. Überall war der Männerchor mit Abordnungen vertreten. Und wie es der Zufall wollte: Alle gekrönten Häupter des Oberhau im Jubiläumsjahr 2006 sind Mitglieder des Männerchores bzw. deren Ehefrauen. Es begann mit dem Oberhauer Prinzenpaar, Prinz Ferdi II und ihre Lieblichkeit Prinzessin Waltraud I, dann folgte die Heidekönigin Waltraud Templin und zu guter Letzt das Erntekönigspaar Agnes und Hans-Theo Hombeuel. Allen noch einmal von dieser Stelle aus einen herzlichen Glückwunsch.

Auch außerhalb des Oberhau traten wir wieder in Erscheinung. Am 6. Mai hoben wir uns beim Freundschaftssingen in Kölsch-Büllesbach mit unseren Liedvorträgen sowohl von der Liedauswahl als auch von der Qualität her von den meisten Chören wohltuend ab. Gleiches kann man wohl auch über unseren Auftritt am 23. November beim Kreissängertag sagen. Auch unser Beitrag zur Heiligen Messe am Dreikönigstag, dem 6. Januar 2007, im Benediktinerkloster auf dem Michaelsberg in Siegburg hatte sehr positive Resonanz. Wir sangen noch einmal die Vogt-Messe sowie drei Lieder zur Weihnacht. Dieser Auftritt war sicher ein würdiger Abschluss unserer musikalischen Aktivitäten zur Weihnachtszeit und zum Jubiläumsjahr.

Jubiläumsveranstaltungen

Trotz der zahlreichen „üblichen“ Auftritte stand im letzten Jahr für uns natürlich unser 100-jähriges Jubiläum mit einer Reihe besonderer Veranstaltungen im Mittelpunkt. Schirmherr für das Jubiläumsjahr Es begann damit, dass unser Vorsitzender, Josef Goebel, uns mit der Nachricht erfreute: „Wir haben für unser Jubiläumsjahr einen Schirmherrn“. Einmütig hatten wir uns im Vorstand dafür ausgesprochen, dieses Ehrenamt unserem fördernden Mitglied Hans-Gerd Quick anzutragen. Er hat sich dem Männerchor schon seit vielen Jahren verbunden gezeigt, indem er unsere Veranstaltungen besuchte, an unseren Reisen teilnahm, unsere Auftritte verfolgte und uns immer wieder mal einen größeren Schein für die Kasse zusteckte. Entsprechend groß war unsere Freude über seine Zusage.

Karneval

Als Jubilare in Erscheinung traten wir offiziell erstmals im Karneval. Das Prinzenpaar stattete uns am 14. Februar während der Probe gemeinsam mit seinen Adjutanten und Sitzungspräsident Ingo Alda seinen Besuch ab. Da wir nicht ganz unvorbereitet waren und der Prinz geeignete Gastgeschenke dabei hatte, entwickelte sich ein bunter Abend bei Essen, Trinken und Karnevalsgesang. Auftritte bei der Prunksitzung am 17. Februar und beim Seniorenkarneval am 20. Februar schlossen sich an. Am Karnevalszug am 26. Februar beteiligten wir uns mit einem eigenen Mottowagen. An 5 Samstagen bauten einige von uns in Franz Heinrichs überdachtem Hof, angeleitet von Reinhard Otto und Karl-Josef Pinnen, unser Gründungslokal, die Quirrenbacher Gaststätte, nach. Zugfahrzeug war der von ihm selbst gefahrene Oldi-Lanz von Reiner Wasserheß, begleitet von einer Fußgruppe in der Gründungszeit nachempfundener Kleidung und angeführt von Wolfgang Kwoczalla mit der von ihm selbst gebastelten und gemalten Standarte. Von mehreren Firmen „erbettelte“ Kamelle fanden ebenso reißenden Absatz, wie unsere Gutscheine für eine Schnupperprobe.

Oberhau-Lied

Der nächste besondere Schwerpunkt des Jubiläumsjahres war die Kreation des Oberhau-Liedes. Über einen Wettbewerb, der in der März-Ausgabe von Oberhau aktuell ausgeschrieben wurde, erbaten wir von den Leserinnen und Lesern Textvorschläge. Mit der großen Zahl von 13 Beiträgen hatten wir wirklich nicht gerechnet. Entsprechend schwer taten wir uns dabei, die Sieger festzustellen. Die erstplatzierte Frau Hedwig Jaschke-Weber, sowie die zweitplatzierten Vera Maurer und Chormitglied Wolfgang Schneider, erhielten ihre Preise bei unserer offiziellen Geburtstagsfeier und eine besondere Ehrung noch beim Jubiläumskonzert. Zum Siegertext „Der Weg durch Heide Wald und Feld“ komponierte unser Dirigent eine schmissige Melodie im ¾-Takt und das fertige Werk übergaben wir beim Jubiläumskonzert der Bevölkerung. Frau Jaschke Weber bzw. Ihr Ehemann ist inzwischen übrigens auch förderndes Mitglied des Männerchores geworden, Frau Maurer war dies vorher schon.

Maiansingen

Der 1. Mai gehörte in diesem Jahr wieder ganz dem Männerchor. Die Gewerbeschau der letzten Jahre fand diesmal nämlich nicht statt. So hatten wir eine wunderbare Möglichkeit, im Rahmen des traditionellen Maiansingens der Öffentlichkeit unseren Schirmherrn für das Jubiläumsjahr vorzustellen. Das kühle und windige Wetter machte den Fahnenschwenkern der Junggesellen aus Berghausen schwer zu schaffen. Aber dank des zusätzlich zu unserem eigenen Zelt noch aufgestellten Feuerwehrzeltes konnte das Publikum die Darbietungen geschützt verfolgen. Als Kassenhäuschen, Maibowlenstand und Waffelbude diente unser Karnevalswagen. Für seine Mitwirkung danken wir auch besonders dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr. Die Organisation lag in Dieter Dobrzinskys Händen, der sich natürlich eine ganze Reihe von Helferinnen und Helfern dazu geholt hat.

Schiffstour

Der erste ganz große Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war die Schiffstour am 13. Mai auf dem Rheinschiff „Filia Rheni“ für die aktiven und die fördernden Mitglieder des Männerchores und ihre Frauen. Gesangsvorträge des Chores, kabarettistische Einlagen der „Huusmeister vom Bundesdaach“ (Frank Fander und Axel Foppen aus Bad Honnef, ein inzwischen weit über die Region hinaus bekanntes karnevalistisches Duo), zahlreiche Ehrungen für fördernde Mitglieder, die dem Verein seit mehr als 25 Jahren die Treue hielten, die Ehrungen durch den Chorverband für 25-jährige aktive Chormitgliedschaft für Josef Fassbender und unseren Vorsitzenden Josef Goebel, ein mitreißender Auftritt der „De Fründe“ und ein reichhaltiges Buffet sorgten für ausgelassene Stimmung unter den ca. 160 Gästen bis das Schiff an der Abfahrtstelle in Königswinter spät in der Nacht wieder anlegte. Die Organisation hatte Josef Goebel übernommen. Auch er konnte sich auf zahlreiche Helfer verlassen.

Jubiläumspräsente

Die Schiffstour war auch die Gelegenheit, unsere speziellen Jubiläumsprodukte vorzustellen. Gleich beim Betreten des Katamarans wurden die Gäste mit Musik von unserer Jubiläums-CD begrüßt. Dem Chor gelang mit der CD eine eindrucksvolle Vorstellung seines Leistungsstandes und eine repräsentative Darstellung eines Querschnitts seines Repertoires. Besonders zu danken ist unserem Dirigenten Pavel Brochin für sein großes persönliches Engagement und die akribische Probenarbeit sowie unserem Vorstandsmitglied Georg Lichtenberg, assistiert von seinem Sohn Patrick, für die technische Durchführung. Besondere Anerkennung und Dank gebührt Wolfgang Kwoczalla für die Festschrift. Redaktion, Gestaltung und Satz; alles lag in seiner Hand und es gelang ihm in diffiziler Kleinarbeit, zum Teil noch unbekannte Schätze aus der Geschichte des Chores zu heben und sie für die Veröffentlichung aufzuarbeiten. So entstand ein auch historisch wertvolles Werk, mit dem der Werdegang des Männerchores Quirrenbach von der Gründung an bis in die Gegenwart dokumentiert ist. Sogar auf die in vergleichbaren Arbeiten so störenden Werbeanzeigen konnten wir verzichten, weil die Kosten sich vollständig mit vor allem von Wolfgang akquirierten Sponsorengeldern decken ließen. Auf große Gegenliebe stieß auch unser Jubiläumswein, eine halbtrockene Auslese des Oberdollendorfer Traminers von 2003. Das Weingut Blöser aus Königswinter füllte den guten Tropfen in einer besonderen blauen Flasche mit einem extra für den Männerchor gestalteten Etikett ab.

Geburtstagsfeier

Die große Geburtstagsfeier war dann am 11. Juni. Der Jubiläumstag begann mit einem Festhochamt, in dem der Chor die neu einstudierte Messe, Op. 72, von Martin Vogt sang. Anschließend folgte beim Festkommers das große Defilee der Gratulanten im „Üggemicher Gürzenich“. Kaum jemand mit Rang und Namen aus Kirche, Politik und Vereinen ließ es sich nehmen, dem Chor mit klugen Worten und mit Geschenken zu gratulieren. Seht es mir bitte nach, wenn ich hier darauf verzichte, einzelne Namen zu nennen. Oberhau aktuell hat ausführlich berichtet. Eine lustige Begebenheit soll aber doch noch vermerkt sein: Pfarrer Ulrich Olzem war von den Sangeskünsten des Jubilars so beeindruckt, dass er den Chor offenbar am liebsten für seine Pfarrgemeinde vereinnahmen würde und eine Namensänderung in „Kirchenchor Eudenbach“ anregte. Als er dann aber unter dem Beifall der Zuhörerinnen darüber hinaus vorschlug, auch Frauen in den Chor aufzunehmen, regte sich unter den Sängern doch Widerspruch: „Die Redezeit ist zu Ende“, war aus dem Bass deutlich zu vernehmen. Im weiteren Verlauf überreichte die Vorsitzende des Sängerkreises Rhein-Sieg im Deutschen Chorverband, Sibille Ache, dem Chor die Engelbert-Humperdinck-Plakette in Gold. Mit dieser Ehrung werden besondere Verdienste um die Pflege des deutschen Chorgesanges gewürdigt. Die Sieger des Wettbewerbs um ein Oberhau-Gedicht gab Ekkehart Klaebe bekannt, und danach überraschten die Kinder des Kindergartens Eudenbach ihren Paten, nämlich den Männerchor, mit einem Ständchen. Den dritten Teil der Geburtstagsfeier bestritten danach acht befreundete Chöre, die sich zu einem Chorkonzert einfanden. Unter Wolfgang Kwoczallas Moderation gratulierten sie mit einem Querschnitt durch das heutige Chorprogramm mit Werken von Mozart bis Bläck Fööß und ließen Erinnerungen an Ägypten bis Spanien wach werden. Oper, Volkslied, Gospel und Schlager – alles war im Repertoire von MGV Liederkranz Aegidienberg, Chorgemeinschaft Bad Honnef, MGV Geistingen, MGV Gemüthlichkeit Rauschendorf, MGV Liederkranz Unterbach, Junger Chor Cantamus, MGV Westerhausen und MGV Freundschaftsbund Kölsch-Büllesbach vorhanden. Als Dankeschön überreichten wir jedem Chormitglied eine Sonderabfüllung des „Oppermännchens“, versehen mit unserem speziellen Jubiläumsetikett.

Jubiläumskonzert

Den künstlerischen Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres erlebten wir zweifellos beim Jubiläumskonzert am 21. Oktober. Unter dem Motto „Musik aus 10 Jahrzehnten“ ließ sich das Publikum, darunter wieder zahlreiche Prominenz aus der örtlichen Politik, von uns, von Irina Brochin, von Edgar Zens, der uns am Klavier begleitete, und dem Picca Trio aus Leichlingen mit musikalischen Highlights aus jedem einzelnen Jahrzehnt unseres Bestehens begeistern. Besonders herzlich begrüßt von Publikum und Sängern wurde der inzwischen 92-jährige Christian Weber (Orjels-Chriss), langjähriger Sänger und heute Bewohner im Seniorenheim Stieldorf, und der ehemalige Dirigent des Chores, Kurt-Bruno Wirtz. Am Ende des ersten Teils, den wir gemeinsam mit Irina Brochin gestalteten, verlieh Josef Goebel im Namen des ganzen Chores unserem Sänger Rudi Lichtenberg die Ehrenmitgliedschaft. Die Laudatio soll hier nicht wiederholt werden, aber seine 37-jährige Vorstandstätigkeit als Kassenwart verdient schon besondere Erwähnung auch an dieser Stelle. Nach dem Dank an die Preisträger des Gedichtwettbewerbs mit der Übergabe von Überraschungsgeschenken (jeweils der Jahres-Kalender 2007 mit Bildern aus dem Siebengebirge) folgte dann die Vorstellung des Oberhau-Liedes, bevor Publikum und Sänger in die Pause entlassen wurden. Mit dem Picca-Trio, dem Mundharmonika-Trio aus Leichlingen, das zum Beginn des zweiten Konzertteils das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss, war uns wohl ein besonderer Glücksgriff gelungen. Manchen aus unserem Kreis beschlich schon ein etwas mulmiges Gefühl, ob der Männerchor nach einem derart furiosen Auftritt mit seinem weiteren Programm noch bestehen könnte. Aber bereits nach dem ersten Stück, dem „Entemann“, waren solche Sorgen weggeblasen. Das Publikum sang schließlich mit allen Aktiven gemeinsam das neue Oberhau-Lied und verabschiedete sich von uns mit Standing Ovations und Schlachtgesängen. Ob da womöglich auch das Pausengetränk, der Jubiläumscocktail aus Orangenlikör, Pfirsichlikör und Sekt, die Stimmung etwas befördert hat? Egal, wir freuten uns gemeinsam mit dem begeisterten Publikum über einen gelungenen Abend und saßen anschließend noch lange in großer Runde zusammen.

Weihnachtsmarkt

Marlies Meier, die Organisatorin des Eudenbacher Weihnachtsmarktes war sofort begeistert, als Josef und ich sie im Jahr zuvor bereits darauf ansprachen, ob wohl im Jubiläumsjahr eine Beteiligung des Männerchores am Weihnachtsmarkt mit einem eigenen Stand möglich wäre. So entstand dann im Laufe des Jahres zwar die eine oder andere Idee dafür. Konkrete Vorstellungen über das Was und Wie bekamen wir dann, als unser Sänger Bernd Nixdorf von einer Dienstreise mit einem Konzept zurückkam. So nutzten wir diese Chance, uns erstmals einem breiten „Laufpublikum“ zu präsentieren. In Windeseile wurde gemeinsam mit Bernd ein neuer Prospekt entwickelt, die Idee der Schnupperprobe umgesetzt, gemeinsam mit den Kindern – und deren Eltern – erwarteten wir den Nikolaus und sangen mit ihnen in der Wartezeit Weihnachtslieder. Die Liedtexte konnten sie mit nach Hause nehmen und sicherlich wurden sie vor dem einen oder anderen Weihnachtsbaum wieder hervorgeholt. An unserem Stand war immer Betrieb und bei Cocktails und Proben von unserem Jubiläumswein wurden viele Gespräche geführt.

Traditionsveranstaltungen des Männerchores

Trotz der viel Aufwand erfordernden Jubiläumsfeierlichkeiten, sollten unsere traditionellen Veranstaltungen selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Über das Maiansingen habe ich vorhin schon berichtet.

Waldfest

Das Waldfest im Heesteren Bösch vom 18. bis 20 August stand natürlich auch im Zeichen des Jubiläumsjahres. Unsere Besucher überraschten wir mit einigen Neuigkeiten. So gab es am Freitag erstmals eine offizielle Eröffnung, die – wie sollte es im Jubiläumsjahr anders sein – Schirmherr Hans-Gerd Quick per Fassanstich vollzog. Ihm machte seine Rolle während der Jubiläumszeit offensichtlich sehr viel Freude. So spendete er den Inhalt des von ihm angeschlagenen Fasses den Sängern und bot allen das Du an. Da die Freude über seine Schirmherrschaft und die gegenseitige Wertschätzung durchaus beidseitig vorhanden war, stießen gerne alle gemeinsam mit ihm an.

Überraschenden Besuch erhielten wir zur Eröffnung vom MGV Hanfmühle unter Leitung von Stanislav Schweez. Die befreundeten Sänger revanchierten sich mit einigen Liedern dafür, dass sie uns für das Freundschaftssingen einen Korb geben mussten. Diese gelungene Eröffnung hat allen gut gefallen und könnte sich vielleicht zu einer neuen Tradition entwickeln. Zum ersten Mal gab es beim Waldfest Reibekuchen – bester Qualität – zubereitet im Rahmen eines Freundschaftsdienstes von Dieter Assenmacher und seinem Team aus Berghausen. Auch hierin zeigt sich die Freundschaft des Chores zur „Republik Berghausen“, die sich am Sonntag erneut auswirkte, als die Berghausener mit einem in Windeseile aufgebauten zusätzlichen Pavillon halfen, die zahlreichen Gäste vor dem plötzlich aufgezogenen Regen zu schützen.

Der Nachbau des alten Gasthauses Dohle wurde beim Waldfest kurzerhand in eine Cocktailbar verwandelt. Vier Sängerfrauen, Gisela Grewe-Lichtenberg, Gaby Reichelt, Gaby Tamme und Monika Wagener hatten die gerne von uns aufgegriffene Idee, am Samstag in Hawaii-Mädchen-Kostümen Südseecocktails anzubieten. Der Erfolg gab ihnen Recht. Lange bevor abends die Kasse geschlossen wurde, waren sie „trocken“. Neuigkeiten auch am Sonntag: Seit vielen Jahren konnte der traditionelle Sonntagsgottesdienst erstmals wieder als Heilige Messe gefeiert werden. Pfarrer Ulrich Olzem gefiel es im Blätterdom so gut, dass er bedauerte, nicht jedes Jahr hier die Messe lesen zu können. Denn auch in der zweiten von ihm zu betreuenden Gemeinde findet zum gleichen Termin ein Waldfest mit Gottesdienst statt. Deshalb kann er nur im jährlichen Wechsel einmal hier und dann wieder dort erscheinen. Aber Josef Goebel versprach, gemeinsam mit den Veranstaltern der „Konkurrenz“ nach einer zufrieden stellenden Lösung zu suchen. Großer Andrang herrschte auch bei den Freunden von der Reservistenkameradschaft unter der Leitung unseres Sängers Ferdinand Templin. Die Kinder übten dort, Stockbrot zu backen und Spiegeleier auf einem Klappspaten zu braten, natürlich mit anschließendem Verzehr bis der Bauch fast platzte, und für die Künstler unter den Kindern gab es Gelegenheit, in der Maltonne Bilder entstehen zu lassen. Bei diesen spannenden Angeboten war das Interesse an den sonst üblichen Kinderspielen nicht mehr besonders groß. Das kam uns allerdings auch entgegen, denn wegen aufziehenden Regens brauchten wir das „Spielezelt“, um unsere Kaffeegäste ins Trockene zu bringen.

Mit dem traditionellen Helferfest am Montagabend bei strömendem Regen, aber unter dem schützenden Zeltdach, klang das 35. Waldfest aus. Großer Dank für die erfolgreiche Durchführung des Waldfestes gebührt besonders Reiner Wasserheß, der die Gesamtleitung hatte, und allen anderen Helferinnen und Helfern, die sich zum Teil in wochenlanger Arbeit zum Wohle des Vereins einsetzten. Deutlich wurde aber auch, dass wir mit der Organisation dieser Großveranstaltung an unsere Grenzen gekommen sind. Wir müssen neue Organisationsstrukturen schaffen, wenn wir dem Oberhau und uns das Waldfest für weitere Jahre sichern wollen.

Wanderung

Die von unseren Wanderwarten Peter Placke und Peter Ströbele wieder vorzüglich organisierte Wanderung am 3. Oktober führte uns diesmal nach Rhöndorf ins Adenauerhaus. Dort zeigten uns zwei Führerinnen die Privatgemächer des ersten Bundeskanzlers der deutschen Geschichte. Anschließend ging es zum Waldfriedhof ans Familiengrab der Adenauers. Den Abschluss bildete eine gemütliche Runde bei Kaffee oder Tee mit Kuchen im Café Profittlich.

Zukunftsfähigkeit des Männerchores Quirrenbach

Wer bis hierhin gut mitgezählt hat, kommt auf 21 Auftritte des Männerchores in diesem Jahr, bei denen er musikalisch gefördert war. Das ist die größte Anzahl, an die ich mich erinnern kann. Ursache dafür sind natürlich auch die Jubiläumsveranstaltungen. Man sieht daran aber auch, welch beachtliche Größe wir im kulturellen Leben der Region und darüber hinaus erreicht haben und was uns allen ohne den Chor verloren ginge. Die fortwährende Existenz des Männerchores Quirrenbach zu gewährleisten, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben heute. Wenn wir uns in der Umgebung umsehen, merken wir, dass Männerchöre zum Sterben verurteilt sind, weil es ihnen nicht gelingt, regelmäßig Nachwuchs zu gewinnen. Wie stark dieses Anliegen auch uns allen unter den Nägeln brennt, konnten wir an den Diskussionen der letzten Jahre in unseren Mitgliederversammlungen ausmachen. Die Qualität des Dirigenten, die Leistungen des Chores und eine ausgewogene Auswahl des Liedgutes sind sicherlich wichtigste Voraussetzungen, um für interessierte Sänger attraktiv zu sein. Auf dem Gebiet haben wir in den vergangenen Jahren schon einen guten Stand erreicht, den es weiter zu entwickeln gilt. Eine weitere Voraussetzung, neue Mitglieder zu gewinnen, ist ein Bild von uns in der Öffentlichkeit, das bei anderen, z.B. neu Hinzugezogenen, das Gefühl entstehen lässt, dazu gehören zu wollen. Hier haben wir das Jubiläumsjahr für neue Wege genutzt: Es gab keine Ausgabe von Oberhau aktuell, in der nicht mindestens ein Artikel erschienen ist, der sich mit Aktivitäten des Männerchores beschäftigte, meistens sogar mehrere. Das wollen wir möglichst so fortsetzen, obwohl die Aktivitäten in der nächsten Zeit nicht mehr so zahlreich sein werden, wie im vergangenen Jahr.

Unsere lustigen Werbespots in Oberhau aktuell haben Aufmerksamkeit erregt. Hier müssen wir uns leider aus Kostengründen etwas anderes überlegen. Unser Jubiläumslogo macht einen frischen modernen Eindruck. Wir haben es zu unserem künftigen Logo, das wir ergänzend zur altbekannten Harfe verwenden wollen, weiterentwickelt. Unser neuer Prospekt, den wir beim Weihnachtsmarkt vorstellten, hat Anerkennung und Respekt erhalten. Er zeugt von einer gewissen Professionalität, wenn es um die Realisierung von Zielen geht. Mit unserem Auftritt beim Weihnachtsmarkt haben wir uns als dynamischen, weltoffenen Verein vorgestellt. Mit dem Wettbewerb um das Oberhau-Gedicht und mit dem Oberhau-Lied haben wir Kreativität und Innovationsfreude bewiesen, ohne dabei die Heimatverbundenheit zu vergessen. Ihr seht, wir können selbstbewusst auf uns aufmerksam machen und für eine Mitgliedschaft werben. Nutzt deshalb bitte die ausgelegten Prospekte und Aufnahmeanträge, um aktive Sänger und fördernde Mitglieder auf uns aufmerksam zu machen und zum Mitmachen zu bewegen. Anknüpfungspunkte für Gespräche gibt es genügend und jeden Monat neu. Der Verein lebt auf längere Sicht nur mit Nachwuchs.

 

 

 

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