Ukrainischer Oreya Chor begeisterte in Eudenbach

Bereits zum dritten Mal nach 2010 und 2014 war der Chor Oreya aus der Ukraine am 6.11. in Eudenbach zu Gast. Pavel Brochin, der Dirigent des MC Quirrenbach, hatte den Kontakt vermittelt. Der Chor war bei Familien in Eudenbach und Oberpleis untergebracht. Das Konzert hat wieder einen großen Anklang gefunden und stieß auf außergewöhnliches Interesse.

Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt. In diesen besonders für die Ukrainer dunklen Zeiten war es ein Privileg für den Chor, eine Konzertreise nach Deutschland, Polen, Estland und die Slowakei unternehmen zu dürfen, denn in ihrer Heimat gibt es in Kriegszeiten keine Möglichkeit aufzutreten. Aber Kultur ist lebensnotwendig; so zitierte Josef Göbel bei der Begrüßung die Laudatorin für den diesjährigen Friedenspreisträger aus der Ukraine “ Kultur, kann das Gefühl, dass die Welt im Krieg in ihre Einzelteile zerfällt, für kurze Zeit lindern. Sie kann den Krieg nicht beenden, aber sie kann helfen du selbst zu bleiben.“

Kriegsbedingt präsentierte der Chor mit kleiner Besetzung – 11 Sänger und 2 Sängerinnen – u.a. eine Auswahl von Meisterwerken ukrainischer geistlicher Chormusik. Darunter waren der „Cherubinische Lobgesang“ aus dem 14. Jhdt, ein orthodoxes Gebet zur Gottesmutter, „Lobet den Namen des Herrn“ von Dobri Hristov, der liturgischen Gesang „Eingeborener Sohn“, „Vater unser“ von Bohdan Drozd und „Im Leibe entschlafen“ von Dmytro Bolgarskyi. In der zweiten Hälfte des Konzertes wurden weltliche Lieder mit rhythmischer Begleitung schwungvoll vorgetragen.

Der Chor hat mit dem Konzert die Besucher regelrecht begeistert und ein eindrucksvolles Zeugnis seiner herausragenden Musikalität und seines überragenden Könnens abgelegt. 5 Proben pro Woche hinterlassen eben Spuren. Zugleich haben die Sänger und Sängerinnen durch ihre Lieder und ihre Choreografie den Zuhörern einen Einblick in die ukrainische Seele gewährt.

Zum Schluss bedankte sich der Chorleiter Alexander Vatsek, der den Chor 1986 gegründet hat, simultan übersetzt von Pavel Brochin, für die herzliche Aufnahme, schilderte die gegenwärtige Situation in der Heimat und warb um Unterstützung für sein Land. Über 2 cbm Kleiderspenden konnten die Sänger in ihrem Bus mitnehmen und einen größeren Spendenbetrag.

Die stehenden Ovationen waren schließlich Ausdruck der großen Wertschätzung der außergewöhnlichen Performance, die schon bei der Sonntagsmesse am Morgen festzustellen war. Nach dem Konzert waren die Sängerinnen und Sänger und ihre Gastfamilien noch zu einem kleinen Empfang ins Pfarrheim eingeladen.

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